Weblog-ABC gibt Tipps zum erfolgreichen Aufbau einer Website oder eines Blogs. Angehende Selbständige und Existengründer sollten sich über potentielle Gründe für das Scheitern der Online Tätigkeiten stets bewußt sein. Die Zeitschrift Geschäftsideen hat 10 Gründe für das Scheitern von Existenzgründern aufgeführt, die ich kurz vorstellen möchte.
Zu wenig Eigenkapital
Ohne Moos nix los. Wer zu wenig eigenes Kapital mit in die Selbständigkeit bringt, wird es sehr schwer haben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Fremde Kapitalgeber (z.B. Banken) stellen i.d.R. Bedingungen und verlangen ein Return on Investment. Nicht nur das, meistens fallen auch noch ordentliche Zinsen an. Es ist schwer, gerade die oft zähen Anfangsmonate zu überbrücken. Existensgründer sollten auch bedenken, dass der Lebensunterhalt immer gesichert sein muss, d.h. gerade in den schweren Anfangsmonaten ist damit zu rechnen, dass man durchaus auch vom Startkapital seinen Lebensunterhalt bzw. sein Einkommen absichern muss.
Fehler bei der Finanzierung
Die meisten Bauherren werden sich wohl bei der Finanzierung ihres Eigenheims verplant haben. Die Mehrkosten halten sich aber hoffentlich noch in Grenzen. Ähnlich sieht es bei der Finanzierung der Selbständigkeit aus, nur dass diese viel schwieriger zu planen ist als mitunter ein Hausbau. Viele Selbständige bekommen von der Bank den Geldhahn zugedreht, noch bevor der Umsatz erstmalig größer ist als der Gewinn.
Kaufmännische Kenntnisse sind Fehlanzeige
Habt ihr das auch schon erlebt? Ein Handwerker leistet gut Arbeit, aber die Rechnung kommt und kommt nicht. Ähnlich sieht’s bei Webseiten aus. Die Idee ist klasse, die technische Umsetzung brillant, aber leider sind dem Gründer betriebswirtschaftliche Zusammenhänge völlig fremd. Gerade Informatikern sagt man nach, dass sie sogar eine Abneigung gegen BWLer haben. Leider führt diese Abneigung zu BWL Themen oft zum Scheitern einer Existenz.
Businessplan
Viele angehende Selbständige machen den Fehler und erstellen einen Businessplan einzig und allein mit dem Hintergedanken, benötigte Finanzmittel von der Bank oder anderen Kapitalgebern zu erhalten. Wichtig ist aber, dass ein Business Plan die Realität widerspiegelt und eher konservative Planungen enthält. Es schadet auch nicht, den Plan immer wieder an neue Gegebenheiten anzupassen (z.B. an weniger Umsatz als erwartet). Mittel- und Langfristig gesehen gilt ein Businessplan auch als Selbstkontrolle. Wo stehe ich mit meinem Business? Wo will ich noch hin? Solche oder ähnliche Fragen stellen sich Selbständige permanente und es gilt, den Plan stets im Auge zu behalten.
Falsche Markteinschätzung
Das ist meines Erachtens der schwerste Teil der Selbständigkeit und zugleich auch der häufigste Grund des Scheiterns einer professionellen Existenzgründung. Die Idee reicht nicht aus. Das sollte jedem klar sein. Zusätzlich müssen viele andere Faktoren greifen, als erstes sollte es genügend potentielle Kunden geben und die Konkurrenz auch nicht gerade übermächtig sein. Die meisten Existenzgründer überschätzen die Nachfrage und unterschätzen den Wettbewerb. Angehende Selbständige sollten sich daher sets vor Augen halten, dass es sehr schwer ist, Kunden zu gewinnen und auch langfristig an das eigene Unternehmen zu binden. Genauso wichtig ist der Grundsatz: „Die Konkurrenz schäft nicht!“.
Familiäres Umfeld
Es gibt sie oft, die Anzeigen in der Tageszeitung oder auch im Internet: „Monatlich 5.000 Euro als Selbständiger mit 2 Stunden Arbeit pro Tag verdienen!“. Diese Augen sind (leider) fernab jeglicher Realität. Die grausame Realität sieht ganz anders aus. Selbständigen wird extrem viel abverlangt. Nur der Wille zum Erfolg reicht nicht. Es gilt, jeden Tag auf das Neue die Ärmel hochzukrempeln und fast immer rund um die Uhr zu schuften. Wer seine sonstigen Verpflichtungen nicht mit der Selbständigkeit unter einen Hut bringen kann, der wird gnadenlos scheitern. Hohe Schulden sind nicht gerade selten die Folge. Wichtig ist daher, dass auch die Familie hinter der Existenzgründung steht und auch entsprechende Unterstützung leistet.
Selbstüberschätzung
Die Welt eines Exitenzgründers ist rosarot und die Geschäftsidee ist so dermaßen gut, dass man ruhig auf Pump leben kann. Alles wird Gut und die Einnahmen werden bald sprudeln. Oft entwickeln sich die Geschäft aber nicht so schnell und die Umsätze in der erhofften Höhe bleiben aus. Die Folge sind finanzielle Schieflagen und die Existenz ist schnell wieder beendet. Erfolgreiche Selbständige überlegen ganz genau, ob eine Ausgabe eine gute Investition ist oder eigentlich nur das eigene Ego befriedigt. Es muss nicht gleich das zentrale repräsentative Büro sein, vor dem ein schicker Firmenwagen parkt. Davon hängen zum Glück keine Aufträge ab.
Streit unter Gründern
Nach ein paar Jahren und den ersten Erfolgen kann es schon mal zum Streit zwischen den Gründern kommen. Daher sollten die Gründer unbedingt Verträge auf Fallstricke prüfen und besonders bei Zugeständnissen an andere Gesellschafter vorsichtig sein. In der euphorischen Gründungsphase werden oft Fehler gemacht, die später bereut werden. Bedenken sollte man auch, dass sich die Zielsetzungen der Gründer im Laufe der Zeit verändern können. Ein Konflikt sollte unter den Gründern daher direkt angesprochen werden. Meistens gibt es eine Lösung, die alle Beteiligten zufrieden stellt.
Fehlende Innovation
Die Idee ist in die Tat umgesetzt und das Unternehmen wirft die ersten Gewinne ab. Jetzt kann man sich zurücklehnen und entspannt den Erfolg genießen. Leider ist es nicht so einfach. Der Wind kann sich schnell wieder drehen und die Umsätze einbrechen. Gründe dafür gibt es viele. Das Produkt ist nicht mehr in, um nur einen von vielen möglichen Gründen zu nennen. Es ist daher wichtig, finanzielle Durststrecken überbrücken zu können und durch Innovation oder Diversifikation das Geschäftsmodell langfristig abzusichern.
Sonstige Ursachen für das Scheitern
Es gibt viele weitere Gründe, warum erfolgreiche Existenzgründung scheitern kann. Das Verhalten der Käufer kann sich ändern oder Trendeinbrüche können auftreten.
Fazit
Existengründer behalten stets ihr Geschäftsmodell im Auge und überprüfen es auf mögliche Schwachstellen. Anpassungen werden nicht gerade selten vorgenommen. Rückschläge müssen in Kauf genommen werden. Wichtig ist auch, dass schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Die genannten Gründe sind mir im Bekanntenkreis auch schon untergekommen. Ein ganz häufiger Grund für das Scheitern ist auch das ‚Vergessen‘ von Marketing: Der Markt ist da, aber niemand hat sich Gedanken gemacht, wie man auf sich aufmerksam macht. Da hängen einige der genannten Punkte als Konsequenz dran: Marketing ist meist nicht umsonst, ohne Marketing keine Kunden, ohne Kunden keine Einnahmen und schon stimmt die Finanzplanung nicht mehr.