Websites erstellen für Anfänger (und Profis) – mit Website-Baukästen

Dieser Gastbeitrag stammt von Robert Brandl, der sich auf seiner Website cms-testlabor.de mit den Möglichkeiten moderner CMS-Baukästen befasst.

Viele Leute träumen davon, aber nur wenige tun es. Mit einer eigenen Website oder einem Blog Geld zu verdienen. Das ist natürlich nicht ganz so einfach wie man sich das vielleicht vorstellt: schließlich muss man etwas Neues bieten, ansonsten wird man nicht viele Besucher anlocken können. Und man braucht viel Ausdauer, sonst gehen die virtuellen Lichter schnell wieder aus.

Doch viele Leute schreiben das Website-Projekt leider schon ab, bevor es überhaupt losgeht. Warum ist das so?

Eine Website aufzusetzen sehen viele Menschen bereits als unüberwindbare Hürde. Und der Geek im Bekanntenkreis ist auch nicht immer die beste Hilfe – „um eine Website aufzusetzen, musst du erst mal HTML und CSS lernen. Am besten noch PHP und, ach ja, ein Webspace mit FTP-Zugang ist natürlich die Grundvoraussetzung für alles“. Wirklich?

Wer Spaghetti essen möchte, knetet ja auch eher selten erst mal selber den Teig und dreht diesen durch die Nudelmaschine. Was heißen soll: es gibt auch frische Nudeln aus dem Kühlregal, die beinahe genauso gut schmecken wie selbstgemacht. Genauso verhält es sich mit der Website-Erstellung – Website-Baukästen nehmen einem den Technikkram ab, so dass man sich voll und ganz den Inhalten widmen kann.

Was in modernen Website-Baukästen steckt

Diese neue Generation von Content Management Systemen (CMS), die direkt vom jeweiligen Anbieter betrieben und gewartet werden, sorgt dafür, dass der neue Blog oder die Website in Rekordzeit eingerichtet werden kann.

Dazu meldet man sich beim Anbieter seiner Wahl an und erlebt die erste Überraschung: die Homepage wartet bereits auf einen. Design, Navigationsstruktur, Kontaktformular, Impressum – die Grundzüge der Website sind schon da. Jetzt geht es ans Anpassen, denn man will ja keine Website haben, wie jeder andere.

Sie bestimmen die Struktur und Optik Ihrer Website, fügen per Drag’n‘Drop Bildergalerien oder Videos hinzu. Auch Bloggen ist kein Problem – alle guten Anbieter haben ein Blogmodul im Rucksack. Somit haben Sie alle Werkzeuge in Ihrer Hand, um eine Website zu erstellen, die auf lange Sicht auch Geld einbringen kann.

Sie werden bei der Erstellung übrigens nicht alleine gelassen – alle Website-Baukasten Anbieter leisten auch Support. In der Regel geschieht dies per E-Mail und über Foren, in denen Anwender Fragen einstellen.

Empfehlenswerte Tools sind z.B. Jimdo, Webnode, Squarespace oder Webs.com.

Ausführliche Testberichte und einen Vergleich von Website-Baukästen finden Sie im CMS Testlabor.

Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt, so gibt es auch hier ein paar Nachteile:

  • Die Flexibilität ist eingeschränkt: man wird nicht so viele tolle Features und Plug-Ins finden, wie es für z.B. WordPress gibt. Allerdings lassen es fast alle Anbieter zu, externe Widgets einzubauen, wodurch man z.B. Musikplayer, Umfrage-Formulare oder Anfahrtspläne (wie Google Maps) einbauen kann.
  • Bindung an einen Anbieter: sollte der eines Tages seinen Betrieb einstellen, dann geht die Website im schlimmsten Fall vom Netz. Von daher sollte man genau hinsehen, an wen man sich bindet.
  • Viele Website-Baukästen taugen schlichtweg nichts: fehlerhafter HTML-Code, Layouts im 90er Jahre-Look und schlechte Editoren. Kleiner Tipp: immer erst mal die Beispiel-Websites ansehen!

Hier finden Sie mehr zu den Vor- und Nachteilen von Homepage-Baukastensystemen.

Und wie verdiene ich Geld damit?

Sie können mit allen gängigen Werbetechniken arbeiten, seien es Werbebanner, Pay-Per-Click Anzeigen (wie z.B. Google Adwords) oder Affiliate-Programme. Auch ein Online-Shop lässt sich mit relativ geringem Aufwand erstellen.

Ein kleiner Tipp: kleistern Sie nicht gleich von Beginn an die ganze Website mit Werbebannern und Textanzeigen voll. Bauen Sie sich erst einmal eine solide Reputation bei Ihrer Leserschaft auf – auch wenn das vielleicht ein halbes Jahr oder auch länger dauern wird. Wenn die Leser erst mal von der Nützlichkeit der Seite überzeugt sind, fällt auch das Umwandeln von Besucher-Traffic in Einnahmen um einiges leichter.

5 Gründe, warum auch Profis Gefallen an diesen Systemen finden könnten

  1. Regelmäßige (Sicherheits-)Updates der CMS-Software führt der Anbieter durch – besonders interessant, wenn man viele Websites betreut.
  2. Günstig: Baukasten-Websites sind für kleines Geld zu haben. Webnode bietet sogar einen kostenlosen Tarif an, bei dem lediglich eine kleine Textwerbung in der Fußzeile zu sehen ist. Alles was man selbst bezahlen muss, sind die Domainkosten. Bei Jimdo ist man bereits mit 5 Euro monatlich dabei, komplett werbefrei und mit eigener .de, .com, oder .net – Domain.
  3. Suchmaschinenoptimierung (SEO): die Baukästen bieten gute Möglichkeiten seine Seite bei Google nach vorne zu bringen. Mehr dazu in diesem Artikel.
  4. Schnelligkeit ist häufig Trumpf im Internet: mit einem Website-Baukasten kann man Websites wirklich innerhalb von Minuten für das Befüllen mit Content vorbereiten.
  5. Ihre Programmierkenntnisse sind nicht verschenkt: alle guten Tools bieten Zugriff auf den HTML- und CSS-Code. Nicht im vollen Umfang, aber genug, um dem Template seine ganz eigene Handschrift zu geben.

Randnotiz: sicherlich gibt es mit WordPress oder Contao auch sehr leistungsstarke Content Management Systeme, die relativ einfach aufzusetzen sind – zumindest, wenn man ein gutes Verständnis von Internet-Technik mitbringt.

Fazit

Gerade, wenn Sie Lust haben über ein Thema zu schreiben, das Ihnen etwas bedeutet, bieten Website-Baukästen eine tolle Möglichkeit „Autoren-Luft“ im Internet zu schnuppern. So werden Sie auch bald feststellen, ob Sie genug Leser für Ihr Thema begeistern können, so dass die Seite auch zufriedenstellende Erträge abwirft.

Der erste Schritt ist einfach: Registrieren Sie beim Anbieter Ihrer Wahl einen kostenlosen Zugang und spielen Sie ein bisschen mit dem Tool. Das ist erst einmal völlig unverbindlich und Sie können prüfen, ob der Baukasten das kann, was Sie erwarten.

Aber denken Sie daran: Ausdauer ist die Voraussetzung für den finanziellen Erfolg. Wenn Sie nur wegen der Dollarzeichen in Ihren Augen die Website betreiben, werden Sie auf lange Sicht damit nicht glücklich.

Vielen Dank Robert für den tollen Gastartikel. Website Baukästen sind sicherlich für viele Interessierte eine gute Alternative zu Plattformen wie WordPress, gerade wenn man es technologisch einfacher mag.

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Veröffentlicht von Andreas

Andreas ist Senior Projektmanager in einem der weltweit größten Softwareunternehmen. Nebenbei ist er freier Dozent und lehrt an Fachhochschulen die Themen "Internationales Projektmanagement" und "Softwarearchitektur". Hier im Weblog-ABC gibt Andreas regelmäßig Webmaster, Affiliate und SEO Tipps. Mehr über Andreas und Weblog-ABC.